Der Kanon auf den heiligen Wenzel stellt bekanntlich ein wichtiges Denkmal der “westslavischen” Überlieferung dar, das lediglich in älteren ostslavischen Handschriften vorliegt; das früheste Textzeuge ist das seinerseits von V. Jagić herausgegebene Novgoroder Gottesdienstmenäum vom Jahre 1096-1097.
Die Textanalyse zeigt deutliche Elemente, die auf das mit dem Namen des Kliment von Ohrid in Verbindung gebrachte hymnographische Werk hinweisen.
Dies kann unter anderem als wichtiger textologischer Beweis der sehr engen kulturell-sprachlichen Einheit der kirchenslavischen Tradition in ihrer ersten Phase gelten.